Neue Erkenntnisse

Neues Nibelungenepos entdeckt!

Siehe hierzu Unterpunkt: Tschuwaschisches Nibelungenepos

Bedeutung des Nibelungennamens entschlüsselt

Die Entschlüsselung des Nibelungennamens ist mit der germanischen Göttin Nehalennia verbunden. Auf der Halbinsel Walcheren, welche sich nicht weit vom Waaleinfluss in die Nordsee befindet (siehe auch Wälsungen) wurden dabei über hundert Bildsteine der Göttin geborgen.
Da die Göttin Nehalennia oft mit Schiffssymbolen sowie mit Fruchtbarkeitssymbolen dargestellt wird, war sie wohl eine Göttin der Gewässer und der Fruchtbarkeit. Der Name wird teilweise als "die das Wasser nahe hat" gedeutet. Auch die Namen Nixe und Neck stehen mit der Göttin in Verbindung.

Gleichzeitig dürfte Nehalennia jedoch auch die Totengöttin gewesen sein, die in der Unterwelt herrscht. Nehalennia wird weiterhin oft mit Mantel, Kappe und einem Hund oder Wolf dargestellt. Der Name wird daher teilweise auch als Totenbergerin gedeutet. Allerdings scheint mir ein Zusammensetzung aus Nef und hel (nef - Nässe, hel - von verhehlen, verhüllen, verbergen) und damit eine Deutung als "die sich im Wasser verbirgt" als naheliegender. Mit großer Wahrscheinlichkeit steht Nehalennia mit der Frau Holle der deutschen Mythologie und der nordischen Totengöttin Hel in Verbindung. Wahrscheinlich glaubten die Germanen, dass man in das Unterweltreich der Nehalennia (siehe auch Hölle, Hel, Niflhel, Niflheimr) über Gewässer gelangte.

Der Kult der Nehalennia war von der Nordseeküste bis nach Köln verbreitet, umfasste mithin ungefähr die Stämme der Rheinfranken. Die Franken scheinen daher auch eine Kultgemeinschaft gewesen zu sein, deren Obergottheit wahrscheinlich Nifhel (Nehelennia) war.
Nach Fredegar soll Merowech, der Stammvater der Merowinger, der Sohn eines Meerungeheuers gewesen sein. Auch Siegfried treibt in einem Fluss als Säugling. Das Wort Nebel entspricht dem Namen der Göttin Nefhel hunderprozentig, so wie auch das Naturschauspiel Donner dem Gott Donar (nordisch Thor) hundertprozentig entspricht. Damit war die bisherige Deutung der Nibelungen als Nebelkinder nicht unrichtig, nur dass mit Nebel nicht das Naturereignis gemeint war, sondern die Göttin Nifhel oder Nehelennia.

Fazit: Nibelungen bedeutet im engeren Sinne "Die Nachfahren der Nifhel (Nehalennia)". Diese Bezeichnung kann auf verschiedene Gruppen zutreffen. Die Necks, Nixen und Wassergeister waren Kinder der Nifhel. Die Merowinger führten, wie aus Fredegar ersichtlich, wohl auch ihre Herkunft auf Nifhel zurück, wie so oft Könige in der Überlieferung ursprünglich von Göttern abstammten. Weiterhin konnten als Nibelungen die Bewohner des Nibelungenlandes bezeichnet werden, mithin die Bewohner der Gegenden, in denen der Nifhelkult praktiziert wurde, was wohl vor allem auf die fränkischen Stämme der Rheingegend zutraf. Hinsichtlich der Burgunder ist eine Praktizierung des Nifhelkultes meiner Ansicht nach eher unwahrscheinlich. Jedoch könnte Nibelungenland auch im allgemeinen für die Rheingegend stehen.

Weiteres Ausführungen hierzu in meinem neuen Buch

Nebelfluss entdeckt

Es gibt ihn doch den Nebelfluss, welcher das Pendant zur Waal und damit den Wälsungen bildet. Er wird bei Tacitus (Historiae 5:26) als Nabalia erwähnt. Vermutlich handelt es sich hierbei um die Yssel oder die Waal. Nibelungen und Wälsungen sind damit deckungsgleich und bezeichnen das Gebiet des Rheindeltas um die Waal, wo das religiöse Zentrum des Nehalenniakultes lag.

Von Honoria zu Kriemhild

In meinem Buch habe ich bereits dafür plädiert, dass Honoria Einfluss auf die Kriemhildgestalt gehabt hat. Diese Erkenntnis hat sich in der Folge weiterhin bestätigt. Wie bereits im Buch beschrieben, hat Aetius auf Hagen von Tronje und Kaiser Valentinian auf Gunther großen Einfluss ausgeübt. Valentinians Schwester Honoria nun findet sich auch in der Kriemhildgestalt wieder. Honoria war möglicherweise Mitregentin neben Valentinian. Als sie um 449/450 eine Liason mit dem Kämmerer Eugenius hatte, handelte Valentinian, ließ Eugenius wohl hinrichten und Honoria gefangen nehmen. Da sandte Honoria an Attila einen Ring und die Bitte, er möge ihr helfen. Attila jedoch legte einfach die Zusendung des Ringes als Heiratsversprechen aus und forderte von Valentinian seine Braut und das halbe Weströmische Reich. Die Ereignisse gipfelten in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern. Auch im Nibelungenlied wird Siegfried getötet, woraufhin sich Kriemhild mit dem Hunnenkönig Etzel vermählt. Des Weiteren weist die Geschichte um Honoria auch starke Ähnlichkeiten zur Sage um die Hochzeit von Chlodwig und Chrothechildis auf, welche uns bei Gregor von Tours, Fredegar und in der Liber historiae francorum überliefert ist. Nach Gregor heiratete Chrothechildis Chlodwig unter anderem, um sich an Gundobad für den Tod ihrer Eltern rächen zu können. In der Liber historiae francorum nun weigert sich Gundobad Chrothechildis mit Chlodwig zu verheiraten. Da droht Chlodwig mit Krieg. Als die Burgunder bei Chrothechildis Chlodwigs Ring finden, wagen sie jedoch nicht, Chrothechildis weiterhin zu verweigern. Chrothechildis verlangt nun von Chlodwig, er solle von den Burgundern ihr Vatererbe fordern. Chlodwig fordert es und die Burgunder bieten einen Großteil ihres Schatzes und das halbe Königreich. Die starken Ähnlichkeiten in den Geschichten zeigen bereits die ersten Verschmelzungsergebnisse auf.



Nibelungen = Rheinfranken

Dass der Name der Nibelungen zuerst nur ein Attribut für einen Teil der Franken, wohl für die Rheinfranken war, wird auch dadurch bestätigt, dass dies erklären würde, weshalb einmal die Mannen Siegfrieds und einmal die Burgunder als Nibelungen bezeichnet werden. In der Sage war nicht genau klar, wer Franken und wer Burgunder waren. So werden im Waltharius und auch in der Klage die Mannen Gunthers auch als Franken bezeichnet. Da sich das ehemalige Burgunderreich am Rhein etwa im Gebiet des späteren Rheinfrankenreiches Sigiberts befand, werden in der Sage teilweise die Mannen Siegfrieds als auch die Mannen Gunthers als Nibelungen bezeichnet. Der Schatzbesitz hat somit nichts mit dem Nibelungennamen zu tun, wie bisher angenommen.



Von der Ermordung Chloderichs zur Ermordung Theudeberts

In meinem Buch habe ich bereits dargelegt, dass die Sage um Theudeberts II. Tod der Liber historiae francorum ins Nibelungenlied Eingang gefunden hat, als Kriemhild Hagen nach dem Ort des Schatzes fragt. Nach der Liber historiae francorum bat die Bevölkerung, als Theuderich mit seinem Heer bis Köln gelangt war, er möge sie verschonen. Theuderich verlangte daraufhin seinen Bruder als Gefangenen oder seinen abgehackten Kopf. Die Leute gingen daher zu Theudebert und sagten ihm, er solle den Schatz seines Vaters Theuderich geben, dann werde sein Bruder ihn verschonen. Als Theudebert jedoch sich über die Schatztruhen beugte, stieß einer der Männer Theudebert das Schwert in den Nacken und man brachte den Kopf zu Theudebert. Bei Gregor nun wird Sigiberts des Hinkenden Sohn Chloderich fast identisch getötet. Chlodwigs Männer baten Chloderich in Köln, er solle doch noch mehr vom Schatz seines Vaters zeigen. Als Chloderich seine Hände in die Truhen versenkte, schlug ihm einer von Chlodwigs Männern die Axt in den Schädel. Beide Geschichten sind fast identisch. Der Schatz befindet sich beide Male in Köln und die Tötung des Königs geht ähnlich vonstatten. Die Geschichte passt jedoch nicht so richtig zu den Ereignissen um Theuderich und Theudebert. Wir haben es somit bereits mit den ersten Verschmelzungen zu tun. Die Sage um Chloderich wurde auf Theudebert übertragen. Später finden wir das Motiv in der Nibelungensage. Hier wird nach der Schatzfrage Gunthers Kopf zu Hagen getragen.



Die erste Sage zum Tode der Söhne Chlodomers

In meinem Buch habe ich bereits dargelegt, dass eine Verbindung besteht von der Tötung der Söhne Chlodomers vor Chrothechildis und der Tötung von Kriemhilds und Etzels Sohn durch Hagen in der Sage. In einem Beitrag von Frau Schäfer bei der Nibelungenlied-Gesellschaft nun wird bereits eine erste Sage zu dem Ereignis angegeben. Hier sollen Childibert und Chlothachar der Mutter Schere und Messer gesandt haben mit der Frage, welches der Stücke für die Kinder Chlodomers angemessen sei. Die Schere bedeutete das Abschneiden des Haares und damit das Kloster, das Messer jedoch den Tod. Chrothechildis entschied sich für das Messer mit der Begründung "Wenn sie nicht König werden sollen, dann lieber tot". In dieser ersten Sage deuten sich auch bereits die grausamen Züge an, die wir dann später bei Kriemhild finden.



Sigibert III. und Chimnechild

646 heiratete der Merowingerkönig Sigibert III. Chimnechild. Nach dem Tode Sigiberts hatte Chimnechild eine ähnlich starke Stellung inne wie einst Brunichildis. Motive aus Sigiberts oder Chimnechildis Leben, welche sich in der Sage widerspiegeln, konnte ich nicht erkennen. Aber vielleicht führte die Hochzeit dazu, dass in der Sage Siegfried mit Kriemhild verheiratet ist und der Name Chrothechildis abgeändert wurde.

Der heilige Martin und die Tarnkappe

Reichs - und Familienheiliger der Merowinger war seit Chlodwig Martin von Tours. Martins Mantel, die Cappa (davon Siegfrieds Tarnkappe), wurde von den Merowingern in der Schlacht mitgeführt, da sie ihnen Stärke und magischen Beistand vermitteln sollte. Mit der Hilfe Martins sollte man auch unbeschadet durchs Feuer gehen können (siehe auch Martinsfeuer).